Reimlingen

Namenerklärung:
-ing- (Zugehörigkeit) im Nom. Pl. -inga oder im Dat. Pl. -ingun, Personenname (Vollname) Rūmheri bedeutet >Leute des Rūmheri< oder >bei den Leuten des Rūmheri<

Der Ortsname: Im Althochdeutschen wird RUMA oder RUMARI für Römer gebraucht. Die Ortsendung „ingen“ steht für eine Siedlung mit Personenbezug. In verschiedenen Epochen findet sich die Ortsbezeichnung RIUMLINGEN, RUMHERINGEN, RUMERINGA und RUMELINGEN. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts ist Unter- und Oberreimlingen und ab 1848 nur noch Reimlingen gebräuchlich. (In alten Urkunden wird Oberreimblingen bzw. Unterreimblingen mit b geschrieben)

Die Ur- und Frühgeschichte: Auf Reimlingens Flur – wie übrigens im ganzen Ries – ist durch Grabungen und Funde eine sehr frühe Besiedelung nachgewiesen. Es sind dies die drei Epochen: das Neolithikum und die Hallstadtzeit A und C. Gelegentlich werden auch heute noch in der Feldflur bearbeitete Steine (Beile und Pfeilspitzen) aus jener Steinzeit gefunden. Zwei römische Landhäuser (Villa Rustica) sind in Reimlingen durch Grabungen bestätigt.

Der Deutsche Orden war seit einer Schenkung 1283 Grundherr, Patron der Ortskirche sowie Inhaber des Dorfgerichts in Reimlingen. Im 17. Jahrhundert wurde es Obervogtamt der Landkommende Ellingen des Deutschen Ordens. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern. Die Besitzungen des Ordens waren 1805/06 durch Bayern sequestriert worden, obwohl der Orden de jure noch bis 1809 weiterbestand. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Literaturhinweis:
Dr. Diethard Pfeiffer: Die Geschichte der Gemeinde Reimlingen
 Geschichte Bayerns: Historische Ortsnamen von Bayern

Naturdenkmal in Reimlingen:

  Linde an der Kapelle