Amerdingen

Die Namensgebung  Amerdingen ist personenbezogen und basiert auf  *Ah(a)mard, *Ahabërt  oder *Mardo  (Kurzname) und bedeutet- >bei den Leuten des Ah(a)mard  bzw.  Häuser oder Hof des Ahmar< - ist wohl entstanden in der Alemannenzeit.

  Urkundlich ist Amerdingen erstmals 1270 genannt (Erwähnungsurkunde von Amerdingen). Besiedelt war diese Gegend schon lange vorher; das bewiesen die vorgeschichtlichen Funde, die in Amerdingen gemacht wurden. Am Dorfausgang nach Bollstadt befand sich der älteste Friedhof aus der Zeit von 400-600 n.Chr. - Hier hatten die Angehörigen der Sippe von Ahmar ihre letzte Ruhe gefunden. Schmuck, Gefäße und Waffen (heute zum Teil im Nördlinger Museum) gab man ihnen mit in's Grab. Es ist eines der fränkisch-alemannischen Reihengräber.

Amerdingen war vor 1806 Sitz der gleichnamigen Herrschaft und gehörte den Freiherren Schenk von Stauffenberg. Die von Ludwig II. von Bayern im 19. Jahrhundert in den Grafenstand erhobenen Stauffenberger sind noch immer die größten Grundbesitzer in Amerdingen und gleichzeitig Bewohner des Schlosses im Ort. Alle lebenden Schenken von Stauffenberg entstammen der so genannten „Amerdinger Linie“. Sie sind Nachfahren des Schenken Hans von Stauffenberg, der 1566 das Rittergut Amerdingen durch Heirat mit Barbara von Westernach erwarb. Zu den Nachfahren des ersten Amerdinger Stauffenberg, Hans von Stauffenberg zählt auch Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der am 20. Juli 1944 das erfolglose Attentat auf Adolf Hitler gewagt und mit dem Leben bezahlt hat. Amerdingen lag zwischen dem Herzogtum Pfalz-Neuburg und der Grafschaft Oettingen, die landesherrliche Rechte über Amerdingen innehatten. Mit dem Inkrafttreten der Rheinbundakte 1806 fiel der Ort an das Königreich Bayern.


Literaturhinweis:
 Amerdingen/Geschichte 
 Geschichte Bayerns: Historische Ortsnamen von Bayern