Karstquelle, ST Brünsee (ND-06592)
Lage: In der Ortsmitte von Harburg-Brünsee tritt unter kleinen Felsvorsprüngen eine Quelle zutage, die sich zu einem seichten Dorfweiher erweitert. Es handelt sich um eine sogenannte Tümpelquelle, die glasklares Wasser fördert und infolge des Kalkgehalts Fadenalgen wachsen lässt. Das Sammelbecken ist mit Natursteinen gefasst. Der Ablauf erfolgt in das Wörnitz Altwasser. In dem schön ausgebauten Quellteich münden mehrere gut schüttende Quellen (Verengungsquellen des Malm- Kalk).
GPS-Ortung: N:
48°46.´12"; E: 10°42´54"; Höhe: 406 m ü. NN
Aufgenommen:
August 2002
Eigentümer:
Stadt Harburg
Schutzstatus: Naturdenkmal
- Gewässer (ND-06592); Geotop-Nummer: 779Q002
Bewertung des Geotops
Stand:
Mai 2020
Bedeutung Allgemein
geowissenschaftlich: gering
bedeutend
Regionalgeologisch: lokal
bedeutend
Öffentlich: heimatkundlich/touristisch
bedeutend
Erhaltungszustand: gering
beeinträchtigt
Geowissenschaftlicher Wert
Einstufung*: bedeutend
* mögliche Einstufungen sind: geringwertig, bedeutend,
wertvoll, besonders wertvoll
Kurzbeschreibung des Geotops
Im Jahre 1863 wurde die Quelle unter den kleinen Felsvorsprüngen zu einem seichtem Dorfweiher erweitert, das Sammelbecken mit Natursteinen gefasst und ausgebaut. Im aufgestauten Quellteich liegen mehrere gut schüttende Quellen. Der Ablauf
erfolgt in das Wörnitz Altwasser.
Bis zum Anschluss des Ortes an die
Rieser Wasserversorgung 1974 diente diese Tümpelquelle zur Wasserversorgung von
Brünsee. Die Quelle ist noch nie versiegt. Der abfließende Wasserbach diente
früher zum Betrieb einer Papiermühle (Haus-Nr. 10, 1863 – 1900) belegt mit
zahlreichen Auflagen, das Papier wurde angeblich v. a. an die Kaserne nach
Neuburg geliefert, wo es zum Reinigen von Gewehren und Geschützläufen verwendet
wurde, später wurde Strom erzeugt, heute ist die Stelle wo das Mühlrad einst stand
überbaut.
Die Quelle wird vermutlich von einem unterirdischen Wasserlauf
gespeist, der seinen Ursprung wahrscheinlich im 4 km entfernten Ronheim hat.
Begründet wird diese Vermutung durch die Beobachtung einer Bürgerin von Brünsee,
die angibt, dass jedes Mal, wenn dort in Ronheim Dinkel angebaut wurde, Spelzen
und Teile dieses Getreides mit dem Quellwasser
hervortraten. Die Quelle führt klares Wasser, mit Unterwasservegetation, infolge des Kalkgehaltes im Wasser bilden sich Fadenalgen.
Analyse:
1863 wurde hier ein Dorfteich angelegt, um eine Papiermühle zu betreiben
Bedeutung:
Quelle schon sehr lange als
Wasserlieferant, später zum Antrieb einer Mühle genutzt
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand: sehr gut, prägt Dorf
Literaturhinweis:
Landesamt für Umwelt (LfU) Bayern; Kartierung Pösges / Barfeld
2007
Schön,
Kathrin: Historische Kulturlandschaft im Nördlinger Ries -
LfU-Bayern