Griesblöcke, Dolomitfels, ST Rehau (ND-06620)
Lage: Vor dem südlichen Ortseingang von Rehau liegt in etwa 550 m ü. NN eine Jurascholle, deren Flurcharakteristika den Heiden von Katzenstein, Rollenberg, dem Bockberg bei Harburg (Schwaben), dem Riegelberg bei Holheim, aber auch dem Kleinen Hühnerberg bei Kleinsorheim entspricht.
GPS-Ortung: N:
48°52.867´; E: 10°51.250; Höhe: 550m ü. NN
Aufgenommen:
Oktober 2002
Eigentümer:
Stadt Monheim
Schutzstatus: Naturdenkmal
- Felsen (ND-06620); Geotop-Nummer: 779R004
Bewertung des
Geotops
Stand: Mai 2020
Bedeutung Allgemein
geowissenschaftlich:
bedeutend
Regionalgeologisch:
lokal
bedeutend
Öffentlich:
heimatkundlich/touristisch
bedeutend
Erhaltungszustand:
nicht beeinträchtigt
Geowissenschaftlicher Wert
Einstufung*: bedeutend
* mögliche Einstufungen sind: geringwertig, bedeutend, wertvoll,
besonders wertvoll
Der sogenannte "Griesfelsen" weist auflässige Abbaue von Dolomit auf. Der autochthon anstehende Riffdolomit wurde nur in Störungszonen, bzw. Kompressionszonen (Riesereignis) etwas brekziert. Es handelt sich folglich nicht um einen echten Griesfelsen (allochthone Malmscholle aus dem Ries). Der Aufschluss liegt ca. 7 km westlich des Kraterrandes. Bei dem ca. 100 m langen Hanganschnitt stehen kuppen- und felsförmige, autochthone Malm- Kalke in Schwamm- Algen- Rifffazies an (Malm delta- Malm zeta). Die Kalke sind teils dolomitisiert.
Dieses Naturdenkmal liegt mit einer Fläche von etwa 2,5 ha inselartig zwischen den Ries-Trümmermassen im Norden und den Monheimer Höhensanden im Süden. Dabei handelt es sich um eine Weißjurascholle (Malm delta bis zeta), die aus riffbildenden Kalkschwämmen und –algen aufgebaut ist, wobei dolomitisierte Blöcke eingelagert sind.
Zustand: Die Kalkwände
eines ehemaligen Steinbruchs, die der Straße zugewandt sind, sind von Algen
überzogen und daher schwarz gefärbt. Die von vielen Mulden durchsetzte
Oberfläche wird von geländefähigen Fahrzeugen der Jugend zu Übungsfahrten
missbraucht. Der Erhalt dieses Naturdenkmals ist deshalb gefährdet.
Kiefern
breiten sich aus und ändern durch Schattenbildung die Zusammensetzung der Flora.
Die Wacholderbüsche sind klein gehalten.
Solche besonders harten Kalkfelspartien
sind z.B. im „Katzenköpfle“ herauspräpariert. Vergriesungen sind, bedingt durch
das Impaktereignis mit dem Riesmeteoriten, festzustellen. Die Flora entspricht
den Wildgrasfluren mit „Volltrockenrasen“ wie bei den oben genannten Fundorten.
Dabei handelt es sich um extensiv genutzte Standorte mit absoluter
Nährstoffarmut, weshalb sie im Gegensatz zu den gedüngten Wiesen und Weiden als
„Magerrasen“ bezeichnet werden. Die Oberfläche weist besonders häufig Mulden
auf, das auf die Entnahme von Schottermaterial für Bauzwecke schließen lässt.
Heute ist hier aber der „Halbtrockenrasen“ die am meisten verbreitete
Vegetationseinheit. Nur die
gelegentliche Beweidung durch Schafe führt zu einer geringen
Stickstoffmineralisierung.
Als Bewuchs dominieren verbissfeste Arten, wie Wachholder, der aktiv vom
Menschen immer wieder abgeholzt werden muss, weiterhin Schwarzkiefern, Silberdistel,
Hauhechel und Schafschwingel. Daneben kommen jahreszeitlich bedingt vor:
Frühlingsenzian, Wundklee, Hornklee, Scabiose, Kartäusernelke, Thymianarten aber
auch typische Orchideenarten, wie das Kleine Knabenkraut.
Literaturhinweis: Landesamt für Umwelt (LfU) Bayern; Kartierung Pösges / Barfeld 2007