Friedenseiche, OT Schopflohe (ND-06573)
Lage: Verlässt man die Ortschaft in Richtung Norden erreicht man auf einer Anhöhe einen Solitärbaum direkt an der Straße lks.
GPS-Ortung: N: 48°59´08";
E: 10°28´54"; Höhe: 526 m ü. NN
Aufgenommen:
September 2003
Eigentümer: Gmde.
Fremdingen-Schopflohe
Schutzstatus: Naturdenkmal -
Baum (ND-06573)
Zustand:
Der Stamm mit einem Brusthöhenumfang (BHU-Wert)
von 3,94 m, zeigt einen Spalt (Blitzeinschlag!), der etwa bis
in 10 m Höhe reicht. Der Holzkörper ist bis zu einer Breite von 50 cm
freigelegt, ein Wundwulst versucht den Wundschluss - seit 10-15 Jahren - zu
erreichen. Der Schutzstatus ist rudimentär gegeben.
Geologie:
Braunjura
beta. Eine Stieleiche, sog. Friedenseiche, mitten
in einem jährlich bestellten Acker. Die Feldbestellung unter dem Traufbereich
der Krone ist jetzt günstiger und dennoch nicht optimal. Reichte bei der
Ersterfassung 2003 die Bearbeitung noch bis etwa 1 m an den Stamm heran, so sind
es in 2019 doch etwa 3 m geworden. Leider ist auch dies nicht ausreichend.
Geschichte der
Friedenseiche
Nach dem Grundsatz "Cuius regio, eius religio"
("Wessen Herrschaft, dessen Religion") waren die Untertanen nach der Reformation
gezwungen, den Glauben ihrer Herren anzunehmen. Schopflohe ist seitdem ein
gemischt konfessionelles Dorf. 1632 plünderten kaiserliche Truppen den Ort und
brannten ihn 1634 - nach der Schlacht von Nördlingen - bis auf die Kirche und
sieben Häuser alles nieder. Es dauerte Jahrzehnte, bis sich Schopflohe von den
Verwüstungen erholte. 1652 - der Ort war noch immer nicht aufgebaut - kamen
protestantische Flüchtlinge, die um ihres Glaubens verfolgt wurden, aus der
Salzburger Gegend, kauften vom den Oettinger Grafen Land und ließen sich hier
nieder. Nach dem siegreichen Feldzug gegen Frankreich 1871 - dieses Ereignis
stellt einen wichtigen Einschnitt mit der Gründung des Deutschen Reiches in der
deutschen Geschichte dar - feierten die Schopfloher die Reichsgründung auf dem
Urlas mit Musik und Freudenfeuer. Die Eiche, die sie pflanzten,
überdauerte die Stürme der Zeit und mahnt uns bis heute zum Frieden.
Textquelle: Schön, Kathrin: Historische Kulturlandschaft im Nördlinger Ries - LfU-Bayern /