Kaisheim

Namenerklärung:
heim >Haus, Heimat< Personenname (Kurzname) *Kege im Gen. Sg. *Keges, Personenname (Kurzname) *Kegi, Personenname (Kurzname) Kagi zum Personennamenstamm, oder Flussname Kaibach erschlossen durch Wortbildung; bedeutet >Wohnstätte des Kegi< oder <Wohnstätte am Kaibach<

Kaisheim war Obervogtamt und gehörte zum örtlichen Reichsstift Kloster Kaisheim. Das Kloster wurde 1133 von Graf Heinrich II. von Lechsgemünd und seiner Gemahlin Liukardis gegründet. Es war vermutlich schon seit dem Jahr 1370 Reichsstift, aber erst ab 1656 wurde das Kloster reichsunmittelbar. Seit der Säkularisation 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Die lateinische Bezeichnung des Ortes war „Caesarea“ (Kaisersheim).

Kaisheim OT Leitheim

Acht Kilometer südöstlich von Kaisheim, hoch über der Donau, auf dem zum Fluss hin abfallenden Steilufer, liegt Leitheim, die ehemalige Sommerresidenz der Kaisersheimer Zisterzienseräbte. Von seiner ersten Erwähnung im Jahre 1147 an zählte Leitheim zum Besitz des Klosters Kaisheim. Schon vor der Säkularisation in den Jahren 1802/1803 hatte sich eine dörfliche Gemeinde in unmittelbarer Anlehnung an das Ensemble von Kirche und Schloss und Weingärtnerhaus entwickelt. Leitheim ist ein Ortsteil des Marktes Kaisheim und zählt zu den Grenzorten des alemannischen Dialektraums zum Bairischen hin.

Namenerklärung:
līta >Bergabhang< im Dat. Pl. lītun heim >Wohnsitz, Wohnhaus, Zuhause< bedeutet >(Siedlung am) Abhang

Seine Zugehörigkeit zu dem Kloster bestätigte erstmals Papst Eugen III. (reg. 1145-1193) am 22. September 1147. Aus einer Stiftung des Grafen Theobald von Graisbach-Lechsgemünd und seiner Ehefrau Agatha, die vor dem Jahre 1171 stattfand, weiß man, dass Leitheim ein Weingut war, worauf sein Name hinweist, der "an den Leiten", also an den Bergabhängen gegen die Donau zu liegend, bedeutet.

Der Hof Litun (Leiten, heute Leitheim). Seit 1185 ist hier eine Kapelle belegt. Bis zum Jahr 1770 wurde an den Donauhängen ertragreicher Weinbau (in Spitzenjahren bis 50.000 Liter Wein) betrieben: Das Potential der Leitheimer Weinberge, die in den Gründerjahren von Kloster Kaisheim als eine Art "Außenfiliale" betrieben und bewirtschaftet wurden, erkannte erst der 20. Zisterzienser-Abt Leonhard Weinmayr: Nomen est omen. Er sorgte 1427 für die weitläufige Ausdehnung und Kultivierung des Weinanbaus. 1542 wurde der Leitheimer Weinberg mit einer festen Mauer umgeben und ein prächtiges Weingärtnerhaus errichtet, von dem aus man bei klarem Himmel die ganze kaiserliche Stadt Augsburg mit dem herrlichsten Prospekt sehen kann".
Mit der Auflösung des Klosters 1802 ging der Weinbau stark zurück und kam mit dem Einfall der Reblaus ganz zum Erliegen.


Literaturhinweis:
Markt Kaisheim/Geschichte
 Geschichte Bayerns: Historische Ortsnamen von Bayern

Naturdenkmale in Kaisheim & OT

1 "Kastanien am Herrgöttle"
2 - Findlingsstein