Zwei Kapellenlinden (ND-06582)

Lage: Auf einer kleinen Anhöhe, ca. 1 km südlich von Mündling, stehen am Rande eines viel besuchten runden Platzes 2 Linden, gegenüber steht eine Kapelle „Zur heiligen Familie“, die häufig besucht wird.

GPS-Ortung:         N: 48°47´34"; E: 10°44´47"; Höhe: 527 m ü. NN
Aufgenommen:     April 2005
Eigentümer:          VG Harburg (Schwaben)
Schutzstatus:         Naturdenkmal - Baum (ND-06582)

Beschreibung: Die Winterlinden haben  einen Brusthöhenumfang (BHU-Wert) von 4,13 m, Alter ca. 284 Jahre alt, bzw. 2,50 m, Alter ca. 172 Jahre. Beide Bäume sind schon stark beschädigt und weisen eine Reihe von Totholzästen auf. Den runden Platz vor der Kapelle umgeben weitere Linden und Gebüsch.
Auf der Anhöhe sind einige dolomitisierte Jurafelsbrocken zu finden (Weißjura Delta). 

 Bedeutung:
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand: sehr gut, Platz wird noch heute viel besucht.

           Sanierungsversuch?!
Über die Entstehung der Kapelle  „Zur heiligen Familie“ oder auch "Grotte" genannt, wird folgendes berichtet:
Im Jahre 1891 sei in einer Nacht der Pfarrer an das Krankenbett eines Dorfbewohners gerufen worden. Als er wieder bei großer Finsternis nach Hause gehen wollte, war im Bereich der "Lug", also an der Stelle wo heute das Naturdenkmal ist, eine Nebelwand aufgezogen, so dass eine weitere Orientierung unmöglich war. In seiner Not, den Weg nicht mehr zu finden, bekam der Pfarrer große Angst, da er fürchtete beim Weitergehen in die Tiefen eines nahen Steinbruchs (heute aufgefüllt) zu fallen. In seiner Not betete er und gelobte eine Kapelle zu errichten, falls er heil aus dieser schlimmen Situation heraus käme. Da lichtete sich der Nebel und er konnte den Weg sicher nach Hause fortsetzen. Kurz darauf löste er das Gelöbnis ein.

Literaturhinweis:
Schön, Kathrin:  Historische Kulturlandschaft im Nördlinger Ries - LfU-Bayern