Föhrengruppe, OT Gosheim (ND-06597)

Lage: Fährt man auf der Staatsstraße 2384 von Harburg (Schwaben) nach Wemding, findet man kurz nach verlassen der Ortschaft Gosheim und bevor man in die Senke des Schwalbtales hinabfährt zur Rechten dieses Naturdenkmal.

GPS-Ortung: N: 48°50´36´´; E: 010°43´28´´; Höhe: 450 m ü. NN
Aufgenommen: Mai 2003/2007/2018
Eigentümer: ??????
Schutzstatus: Naturdenkmal - Baum (ND-06597)

                                  Aufnahme: Mai 2003
                                 Aufnahme: Mai 2007
                                 Aufnahme: Juni 2017
                 Aufnahme: Mai 2018

Der Brusthöhenumfang (BHU-Wert) von 3,31 m lässt auf ein Alter von etwa 175 Jahre schließen. Bei der „Gruppe malerischer Föhren" (Pinus sylvestris L.) handelte es sich um drei Föhren, die so eng standen, dass man einen dreistämmigen Baum vermuten konnte. Einer dieser Stämme zweigte sich in zwei Äste auf, beim anderen teilte sich der Stamm in drei starke Äste. Alle zusammen bildeten eine halbkugelig ausladende Krone.

Der Zustand der Baumgrupe  warim Jahre 2003  schon als dürftig zu bezeichnen, denn nur noch ein zweijähriger Nadelbestand wies auf schlechter gewordene Standortbedingungen hin. Mehrere armstarke Äste waren bereits nadelfrei und abgestorben. Der Schutz war und ist außerdem durch Fahrsilos und einen geteerten Feldweg in unmittelbarer Nähe nicht wirklich gewährleistet. Um den Fuß der Föhren hatte sich ein großes Ameisenvolk (Formica rufa) angesiedelt.

Die „Gruppe malerischer Föhren“ stand in einer Region, die gekennzeichnet ist durch sandigen Boden. Sie gehörte zu einer Gruppe hochstämmiger Föhrenbestände, die sich nördlich und südlich der Mittel- und Schwalbmühle ausgebreitet haben. Beim Boden handelt es sich um Flugsandfelder, die sich nach der Kaltzeit der letzten Eiszeit in den Zeiten der Vegetationslosigkeit bildeten. Der Sand ist während der Warmzeiten durch die Wörnitz aus dem Keupersandgebiet nördlich des Rieses herangeführt und durch anhaltende Westwinde in diesem Bereich des östlichen Riesrandes aufgehäuft worden.

Heute bildet die ehemals malerische Baumgruppe - wenn man den traurigen Rest noch so bezeichnen will - ein klägliches Bild. Umstände die zum Tod dieses Naturdenkmals führten, können hier wohl nicht auf natürliche Ursachen reduziert werden. Leider sind persönliche oder wirtschaftliche Gründe oft wichtiger als geschützte Kreationen der Natur.
Laut Beschluss der "Unteren Naturschutzbehörde" am Landratsamt Donauwörth soll der Restbestand der Baumgruppe weiter als ND geschützt bleiben. Ob es die Sensibilität der Gesellschaft nachhaltig beeinflussen kann, wird sich zeigen. Als Mahnmal dient es allemal.